Ein Bericht von Waldemar Spitzer, Juni 2013
Auf den Weg des Lebens hat mich Jesus gestellt, als er mich aus der sündigen Welt herausgeholt hat und dafür bin ich ihm sehr dankbar. Gott hat mir einen Sinn für mein Leben gegeben denn vorher war mein Leben trostlos und dunkel. Als Jesus mich fand, wurde mein Herz mit Frieden durchflutet nach dem ich mich doch so sehr sehnte.
Mein Name ist Waldemar Spitzer und ich bin 31 Jahre alt. Mit sechs Jahren siedelten meine Familie und ich nach Deutschland um, das war 1988. In der Familie sind wir sechs Brüder und zwei Schwestern wobei ich das dritte Kind bin. In unserer Großfamilie hatten wir schwere Zeiten und es war auch für mich nicht einfach. Ich glaube es lag zum Teil daran, dass meine Eltern nicht eins waren. Sie vertraten nicht die gleiche Meinung und eine Vater-Sohn-Beziehung habe ich nie erlebt.
Gegen meinen Vater hatte ich von klein auf eine Abneigung und meine Gefühle zu ihm bestanden aus einer Mischung von Angst und Hass. Denn wegen jeder Kleinigkeit, manchmal auch ohne Grund wurde ich verprügelt, deshalb versteckten wir uns vor ihm, wenn er nach Hause kam.
Meine Mutter hat versucht uns zu beschützen und sich für uns eingesetzt.
In so einer angespannten Stimmung und Atmosphäre bin ich also aufgewachsen.
Das hatte natürlich auch negative Auswirkungen auf meinen Charakter und meine Persönlichkeit.
Ich fühlte mich ungerecht behandelt, nicht verstanden und sehnte mich nach Frieden im Herz und in unserer Familie. Wir waren eigentlich eine christliche Familie und haben die Gemeinde besucht. Schon mit jungen Jahren hab ich von Jesus gehört. Aber das was die Bibel sagt und was bei uns zu Hause vor sich ging stimmte nicht überein und ich konnte Gottes Wort nicht annehmen – mein Herz war verbittert und enttäuscht.
Bitte versteht mich nicht falsch, meinen Vater möchte ich auf keinen Fall schlecht machen, die Bibel lehrt uns unsere Eltern zu ehren. Mein Vater brachte mir bei zu arbeiten, die Hände richtig zu gebrauchen, denn er selber ist ein sehr guter Handwerker. Das was ich von ihm lernen durfte, setze ich auch heute noch ein. Heute kann ich sagen, dass er nur das Beste für mich wollte, aber leider hat ihm das Feingefühl dafür gefehlt.
Mit vierzehn Jahren habe ich aufgehört die Gemeinde zu besuchen und die Jahre davor bin ich auch schon ungerne hingegangen. Im Gottesdienst habe ich selten gesessen, meisten haben wir uns mit meinen Freunden getroffen und haben uns draußen rumgetrieben.
Ich habe früh angefangen zu rauchen und Alkohol zu trinken, mit kam dann THC und mit sechszehn Heroin und Kokain. Draußen auf den Straßen mit Gleichgesinnten hab ich mich sehr wohl gefühlt und obwohl ich ganz genau wusste, dass mein Lebensstil falsch war habe ich trotzdem weiter gemacht.
Ich konnte einfach nicht anders, denn der Feind des Menschen wollte mich vernichten.
Die Drogen und der Alkohol bestimmten meinen Alltag, sie ließen meine Probleme schwinden und so war ich ständig zugedröhnt. Um sich die erwähnten Drogen leisten zu können wurde ich kriminell und habe angefangen zu stehlen, es folgten Einbrüche und Körperverletzungen. Beim ersten Gerichtsverfahren wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt, bei den darauffolgenden wurde ich zu insgesamt dreiundzwanzig Monaten Freiheitsentzug verurteilt.
Wieder in Freiheit wurde mein Leben noch sinnloser und ich hatte überhaupt kein Ziel mehr vor Augen. Mein Leben sah folgendermaßen aus: Ich war ständig auf der Suche etwas zu organisieren und es in Drogen umzusetzen. Mit den Jahren war man schon so ausgelaugt und lebensmüde das ich mir immer wieder die Frage gestellt habe: Wieso lebe ich überhaupt? Mein Leben war festgefahren und ich brauchte Hilfe, ich habe verstanden dass es keinen Ausweg mehr gibt.
Doch eines Tages kam Hoffnung, denn meine Mutter erzählte mir, dass es in Cloppenburg eine Christliche Gefährdetenhilfe gibt und fragte mich, ob ich nicht dort versuchen möchte mir helfen zu lassen. Mir war damals schon klar, dass nur Jesus mein Leben verändern kann und mir einen neuen Sinn und ein Ziel geben kann, deswegen willigte ich sofort ein.
Bei meinem Aufnahmegespräch wurde folgende Analyse festgestellt:
Diesem Menschen muss geholfen werden, er braucht Befreiung
– aber vor allem braucht er Jesus Christus.
Heute bin ich Gott von Herzen dankbar, dass er Menschen in seinen Dienst gestellt hat, die sich von ihm gebrauchen lassen. Denn in der Gefährdetenhilfe habe ich entdeckt, dass die Mitarbeiter Gott vertrauen und er ihr Zentrum ist. Gerade danach habe ich mich gesehnt, dass ich jemanden vertrauen kann und der mich nicht enttäuscht. Dieses Vertrauen habe ich in Jesus gefunden.
Denn als ich meine Knie vor ihm gebeugt habe, ihn um Gnade angefleht habe meine Sünden zu vergeben, spürte ich seinen Frieden in mein Herz einströmen. Freude und Licht kam in mein zuvor so dunkles Leben. Jesus hat mein Leben verändert und mir das gegeben wonach sich meine Seele gesehnt hat. In der Gefährdetenhilfe blieb ich zwei ein halb Jahre und gerade in diesen Jahren habe ich sehr viel gelernt obwohl es nicht immer einfach war. Ich bin danach auch gestolpert und gefallen aber mein Segen war und ist, dass ich immer jemanden habe zu dem ich jederzeit kommen kann und der mich wieder aufrichtet, nämlich Jesus.
In aufopfernder Weise haben die Mitarbeiter sich für mich eingesetzt, ich weiß dass viel für mich gebetet wurde. Mit meinen Problemen durfte ich zu ihnen kommen, es gab immer ein offenes Ohr oder jemand hatte einen guten Rat. Noch während meiner Zeit in der Gefährdetenhilfe habe ich die Wassertaufe angenommen und so den Bund mit Gott geschlossen. Ich habe mich mit meinem Vater versöhnt und bin meinen Eltern dankbar, dass sie für mich da sind.
Damals habe ich Gott gebeten, dass er meine Zukunft in seine Hände nehmen soll und bin ihm dankbar, denn er hat mich nicht einmal enttäuscht.
Gott schenkte mir eine wunderbare Ehefrau, die ich liebe und die mich liebt. Sie hat mich trotz meiner Vergangenheit so angenommen wie ich war und bin.
Denn das wichtigste für sie war, dass ich Jesus kenne und diene.
Wir haben nun vier gesunde Kinder die ich sehr liebe. Und wenn ich mit ihnen draußen spazieren gehe denke ich daran – noch vor gar nicht so langer Zeit warst du ohne ein richtiges zu Hause draußen in der Kälte und bist auf Bahnhöfen rumgeirrt.
Doch jetzt ist alles anders, ich weiß wenn ich nach Hause komme wartet jemand auf mich.
Damals habe ich mir Sorgen um eine Arbeitsstelle gemacht, doch Gott ist gut und hat auch in der Sache wunderbar geleitet. Ich durfte eine Umschulung machen und habe jetzt eine Festanstellung in einer Firma, einen Dienst in der Gefährdetenhilfe und in der Gemeinde.
Gott liebt mich und dafür bin ich ihm von ganzen Herzen dankbar:
Denn er hat mich aus der Finsternis ins helle Licht gebracht.